… das war das Motto des 125jährigen Jubiläums des Oberschwäbischen Chorverbandes, kurz: O C V. Eine Woche Workshops und Konzerte – in Biberach, Bad Schussenried, Leutkirch, Ochsenhausen, Bad Saulgau, Weingarten, Friedrichshafen, Eberhardzell, Schwendi und Wolfegg. Unter dem Namen „Oberschwabengau“ wurde 1885 der Chorverband in Ravensburg gegründet. Mit den Vorbereitungen zu diesem Jubiläum war sich das Präsidium schnell einig, nicht nur die Vergangenheit hochleben zu lassen, sondern die Chance zu nutzen, die Chorlandschaft Oberschwabens und den O C V in seiner ganzen Bandbreite und Attraktivität der Öffentlichkeit zu präsentieren, zukunftsorientierte Chorarbeit sollte aufgezeigt werden. Entstanden ist das Programm der „längsten Festwoche der Welt“, die unter dem Motto „Oberschwaben singt“ stand. Am Samstag, dem 08. Mai hieß es in Bad Schussenried „Frauentag“. Zwei Seminare für Frauen wurden angeboten. Der Workshop „Singen und Bewegung“ mit Timea Toth und „Percussion“ mit Marcel Mbamba.
Die Ungarin Timea Toth wuchs in Temeschburg auf. Sie schloss auf dem Künstlergymnasium „Ion Vidu“ in Temeschburg ihre Hochschulreife im Fach Musik mit Bestnoten ab. Es folgte das Musikstudium und mehrere Praktika in Rumänien und Rom. Seit 1998 lebt und arbeitet sie in Deutschland und hat mehrere junge Chöre aufgebaut. Außerdem führt sie Workshops für Gesang, Stimmbildung, Bühnenpräsentation und Bewegung durch.
Marcel Mbamba ist ausgebildeter Tänzer, Choreograph und Musiklehrer und war in Kamerun viele Jahre lang mit dem Staatsballett von Yaounde auch international erfolgreich. Er lebt seit 2003 in Deutschland, wo er die reiche Kultur seiner Heimat durch Trommel-, Gesangs- und Tanzworkshops und Auftritte näher bringen will. Zur Krönung des Tages folgte das „Konzert an einem besonderen Ort“. Vier Frauenchöre gestalteten den Abend im Bibliothekssaal des Klosters Schussenried. Der Frauenchor des OCV unter der Leitung von Anne-Regina Sieber, Fis Frauenchor von Rissegg unter der Leitung von Monika Lesmeister, der Frauenchor von Alberweiler unter der Leitung von Ulrike Zoll und der Chor Allegro aus Tettnang unter der Leitung von Elke Sorg. Sie sorgten für tolle Stimmung mit Werken von Händel bis Abba, von Schlager bis Swing.
Die beiden Workshops präsentierten Gelerntes: Trommeln begleitet von afrikanischen Gesängen eines tanzenden Marcel Mbambas und Schlager bis Gospel begleitet von zarten bis rasanten Bewegungen der Singgruppe von Timea Toth. Der Saal vibrierte. Die Chöre brachten eine Vielfalt von Chormusik und eine Frauenpower auf die Bühne, wie es der Bibliothekssaal, nein, wie es Bad Schussenried noch nicht gesehen und gehört hatte. Verschiedene Musiker mit ihren Instrumenten gaben dem Gesang noch die letzte Note. Noch heute, wenn das Gespräch auf dieses Konzert kommt, leuchten die Augen und wird mit Begeisterung von diesem Abend gesprochen. Auch die anwesenden Herren waren bass erstaunt, was für Temperamente in den Frauen steckte. Als dann zum Lied: „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“ Schokoladentäfelchen flogen, konnte auch unser Bundestagsabgeordneter des Landkreises Biberach Josef Rief seine Emotionen nicht mehr bei sich behalten und man sah ihn klatschen bis zum Abwinken. Durch das Programm führte Sabine Kees, Vizepräsidentin des OCV. Eine tolle Idee, tolle Chöre und ein tolles Publikum bescherten dem OCV ein unvergessliches Konzert. Dies konnte man auch an den strahlenden Gesichtern der Verbandschorleiterin Anne-Regina Sieber und des Geschäftsführers des OCV Eugen Kienzler ablesen.
Sängerinnen des Liederkranzes Bad Schussenried nahmen an den Workshops teil und begleiteten die Veranstaltung. Der Liederkranz war zuständig für die Pausenbewirtung und überraschte das Publikum mit leckeren, herzhaften Häppchen, liebevoll gestaltet und ansprechend arrangiert.